Eine Ode an das Aussortieren I
Da ist sie, die Badezimmerschublade. Ein Gewirr aus Haargummis, Pflegeprodukten, Schminksachen und Wimpernzangen. Die perfekte Metapher für den Krempel in unserem Leben.
Da ist sie, die Badezimmerschublade. Ein Gewirr aus Haargummis, Pflegeprodukten, Schminksachen und Wimpernzangen. Die perfekte Metapher für den Krempel in unserem Leben.
Noch 30 Minuten bis George, Südafrika. Die Landschaft liegt unter uns wie ein weiter Teppich aus schlammfarbener Erde und faltigen Hügeln.
Las ich neulich, und musste lachen! Oh ja, so ist es.
Das ganze Jahr über versuchen wir schon, alles hübsch und flott zu halten, aber zur Weihnachtszeit werden wir zu wahren Furien der Perfektion!
Meine Schwester ist eine Jet-Setterin. So nannte man das zumindest mal. Nachdem ich mit 25 vom Reisen und Umziehen die Nase voll hatte, tritt sie seitdem tief in meine Fußstapfen. Obwohl ich in Florida, Colorado, Paris und diversen Städten in Deutschland gelebt habe komme ich mir gegen sie vor wie ein Dorftrampel. Nachdem meine Eltern vor 25 Jahren nach Südafrika ausgewandert sind, hat sie erst in Kapstadt studiert und gearbeitet, danach in London, dann in Hongkong, und nun in New York.
An allen Ecken sieht man sie: die lachenden Promifrauen, die freudestrahlend von ihrem 40. Geburtstag reden. Es ist ja SO super, endlich keine 20 mehr zu sein. Und ja, man fühlt sich ja jetzt auch VIEL freier. Und Angst vorm Älterwerden hat man ÜBERHAUPT nicht.
Was für’n Quatsch ist das denn??!!
Kennst Du das? So eine Sache die eigentlich geil ist aber oft auch Kacke? Sowas wie Chips??
So ähnlich ist das, mit dem selben Mann verheiratet zu sein mit dem man auch täglich arbeitet. Wie kann das klappen?! Irgendwie sind wir da so reingerutscht. Wir kennen uns, seit wir fröhliche naive Studenten waren. Das haben wir nie so ganz abgelegt!
In meine Freiberuflichkeit kam irgendwann Peter dazu. Bei mir lief es gut, er war unglücklich in seinem Job, also warum nicht? Und dann haben wir immer so rumgetüddelt. Zusammen Ideen erarbeiten, zwischendruch nen Kaffee trinken, abends ausgehen. Quasi Agenturleben in mini. Es lief immer weiter gut, Streit gab es nie, wir sind beide eher schweigsame Grummler. Und hey, wenn alles so gut klappt, können wir doch auch ein Kind kriegen!? Und Zack, weiter gings. Unsere Tochter war da, und ich platzte fast vor Stolz: Bäm! Mutter sein, arbeiten, Mann haben, demokratisch Kinder erziehen! Jawoll!! So sieht Emanzipation aus.
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